Was ist ein Inhalator?
Mit einem Inhalator werden Aerosole oder Dämpfe erzeugt, die vom Patienten eingeatmet werden. Es können damit Wirkstoffe in die Lunge aufgenommen werden, die dort lokal begrenzt wirken oder in den Blutkreislauf gelangen und systemisch wirken. Bei den Inhalatoren werden verschiedene Typen, für verschiedene Anwendungsgebiete unterschieden.
Druckgas-Dosierinhalator
Druckgas-Dosierinhalatoren beinhalten Medikamente in flüssiger Form als Lösung, Suspension oder Emulsion. Druckverflüssigte Treibgase, wie zum Beispiel fluorierte Kohlenwasserstoffe, setzen das Arzneiformreservoir unter Druck. Betätigt man den Inhalator, wird durch eine Dosierkammer und ein Ventil eine bestimmte Menge an Wirkstoffen als Aerosol freigesetzt. Je nachdem wie groß die dabei entstehenden Tröpfchen sind, gelangen die Partikel unterschiedlich tief in die Lunge. Zu beachten ist hierbei eine koordinierte Atmung sowie Verwendung des Inhalators. Während dem Inhalieren sollte tief und langsam eingeatmet werden, da so eine hohe Lungenabscheidung erreicht wird.
Normaldruck-Dosierinhalatoren
Bei Normaldruck-Dosierinhalatoren wird die Zubereitung durch mechanische Energie und Düsen oder Ultraschall zerstäubt und steht nicht unter Druck.
Pulverinhalatoren
Bei Pulverinhalatoren liegt das Pulver entweder vordosiert in Einzeldosenbehältnissen - dazu gehören u.a. Kapseln - vor oder wird durch einen Dosiermechanismus abgemessen. Dabei wird die Zubereitung nicht aktiv zerstäubt, sondern durch die Atmung fein verteilt und aufgenommen. Kräftiges Einatmen ist daher Voraussetzung für die Art von Inhalatoren.
Vernebler
Bei Verneblern werden Flüssigkeitströpfchen von flüssigen Medikamenten getrennt. Das dadurch entstehende Aerosol wird durch Mundstücke eingeatmet. Vernebler sind in 3 Arten zu unterscheiden. Der Düsenvernebler zieht Tröpfchen aus einem kapillaren System, indem ein starker Luftstrom Unterdruck an einer Düse erzeugt. Dabei hält eine Prallpalette Tröpfchen, die zu groß sind, zurück. Ultraschallvernebler generieren mit Hilfe eines vibrierenden Piezokristalls Ultraschall, wodurch die Tröpfchen entstehen. Die Feinheit der Tröpfchen hängt von der Höhe der Frequenz ab. Membranvernebler bestehen aus einer sehr dünnen Membran, die aus unzähligen Mikrobohrungen besteht und im kHz-Bereich schwingt. Die Schwingungen machen jede Mikrobohrung zu einer kleinen Pumpe, die feinste Tröpfchen mit einem definierten MMAD produziert.
Wann wird eine Inhalation empfohlen?
Atemwegserkrankungen werden am Besten mit Hilfe einer Inhalationstherapie behandelt, da die Wirkstoffe direkt in die Atemwege gelangen und ihre Wirkung an der richtigen Stelle entfalten. Inhaliert werden können isotonische Kochsalzlösungen, pflanzliche Wirkstoffe oder Medikamente. Ein hohes Dosieren ist dabei überflüssig. Eine Inhalationstherapie erhöht die Wirkung der verabreichten Stoffe, verringert die Menge der Wirkstoffe und minimalisiert Nebenwirkungen.
Was kann mit einer Inhalationstherapie erreicht werden?
Je nach Wirkstoff soll eine Inhalationstherapie die Atemwege befeuchten und akuten Infekten vorbeugen, Husten und Schnupfen lindern, festsitzende Sekrete lösen, Entzündungen Hemmen, die Schleimhaut abschwellen oder die Bronchien weiten (Asthma und COPD). Akute, chronische Atemwegserkrankungen bei denen eine Inhalationstherapie empfohlen wird, sind Bronchitis, Sinusitis, Asthma, COPD und Mukoviszidose.