Was bedeutet Blutgerinnung?
Die Blutgerinnung gehört zu den lebensnotwendigen Prozessen und schützt den Körper vor Blutungen sowie Blutverlust. Das Gerinnungssystem ist eine Verbindung aus verschiedenen Zellen, wie den Thrombozyten, unterschiedlichen Gerinnungsfaktoren und Botenstoffen. Die Blutgerinnung sorgt dafür, dass verletzungsbedingte Blutungen gestillt werden und die Wundheilung in Kraft tritt. Die Gerinnungsneigung darf jedoch nicht zu hoch sein, da ansonsten Blutgerinnsel entstehen und Blutgefäße verstopfen können, wenn das Blut zu schnell gerinnt. Es sollte also immer ein Gleichgewicht zwischen Blutgerinnung und Gerinnungshemmung im Körper herrschen. Blutgerinnungsstörungen können u.a. auf Fehler im Erbgut zurückgeführt werden, wenn bestimmte Gerinnungsfaktoren nicht ausreichend bzw. Nicht funktionsfähig produziert werden. Eine weitere häufige Ursache für Blutgerinnungsstörungen ist ein Vitamin-K-Mangel, der durch bestimmte Medikamente, Lebenfunktionsstörungen oder bestimmte Darmerkrankungen entstehen kann. In jedem Fall müssen die Gerinnungswerte bei einer Blutgerinnungsstörung regelmäßig geprüft und die Therapie daran angepasst werden. Hierbei werden Blutgerinnungsmessgeräte für medizinisches Personal sowie zur Selbstkontrolle effektiv eingesetzt. Das Gerät misst die Zeit, wie schnell das Blut gerinnt und wird als INR-Wert (International Normalizid Ratio), als internationale Folgenorm zum lange genutzten Quick-Wert bewertet.
Wann überprüft man die Blutgerinnung?
Blutet ein Mensch ungewöhnlich lange, wird mit Hilfe von Labortests überprüft ob eine Störung der primären oder sekundären Hämostase besteht.
Was sagt der INR-Wert aus?
Für lange Zeit wurde die Blutgerinnungszeit als Quick-Wert gemessen, welcher jedoch stark von der Untersuchungsmethode im Labor abhängt. Werden Quick-Werte in verschiedenen Laboren gemessen, können sie schlecht miteinander verglichen werden. Deshalb wird der Wert mittlerweile als INR angegeben. Der INR-Wert ist aussagekräftiger sowie vergleichbar bei verschiedenen Testmethoden und Laboren. Er gibt die Schnelligkeit der Blutgerinnung an. Ein INR-Wert von 1,0 gleicht dem Quick-Wert von 100 % und entspricht somit der normalen Blutgerinnung. Liegt der Wert bei 2,0 bedeutet das die zweifache Blutgerinnungszeit im Vergleich zu einem gesunden Menschen. Mit der Dauer der Blutgerinnungszeit steigt also auch der INR-Wert. Ziel ist es, den INR-Wert im therapeutischen Bereich zu halten, also das Risiko starker Blutungen und Gerinnseln zu minimieren.
Wie kann der INR-Wert gemessen werden?
Um den INR-Wert zu bestimmen, wird in der Regel Blut aus der Vene entnommen und ins Labor geschickt. Für ein schnelleres Ergebnis kann der INR-Wert allerdings auch mit Hilfe eines Blutgerinnungsmessgeräts kontrolliert werden.