Was sind Einweghandschuhe?
Einweghandschuhe oder auch Wegwerfhandschuhe werden nach einmaliger Nutzung umgehend entsorgt. Sie dienen zum einem dem Schutz des Trägers vor den zu berührenden Gegenstandes, zum anderen dienen sie auch der hygienischen Versorgung der Patienten.
Wo werden Einweghandschuhe eingesetzt?
- Gesundheitswesen
- Labor
- Chemie
- Pharmazie
- Lebensmittelindustrie (Produktion, Verarbeitung, Verkauf)
- Kosmetik (Nagelstudio, Friseur)
- Lackiererei
Wie lange dürfen Sie Einweghandschuhe tragen?
Medizinische Einweghandschuhe sind nach Beendigung der jeweiligen Tätigkeit abzulegen. Nach dem Ausziehen der Handschuhe sollten Sie Ihre Hände desinfizieren. Um ausreichende Hygiene gewährleisten zu können, sollten Sie Einweghandschuhe nicht desinfizieren, sondern nach jeder Anwendung wechseln.
Aus welchem Material sind Einweghandschuhe?
Die gängigsten Materialien, aus denen Einweghandschuhe hergestellt werden, sind Latex, Nitril, Vinyl:
1. Einweghandschuhe aus Latex
Das Material Latex oder Kautschuk bzw. Gummi genannt ist sehr beständig gegen Säuren und Laugen. Außerdem ist das Material sehr elastisch und reißfest. Dadurch ergibt sich bei Einweghandschuhen aus Latex ein sehr hoher Tragekomfort mit gutem Tastempfinden.
Zum Hantieren mit Fetten und Ölen eignet sich dieser Handschuhtyp aufgrund seiner Durchlässigkeit nicht.
2. Einweghandschuhe aus Nitril
Nitril ist ein synthetischer Kautschuk, der im Wesentlichen den Eigenschaften von Latex entspricht. Auch Nitril-Handschuhe haben eine sehr hohe Reißfestigkeit, Dehnbarkeit und ein hohes Tastempfinden. Wegen der hohen Virenundurchlässigkeit kommen Nitril-Handschuhe häufig als Untersuchungshandschuhe auf Quarantänestationen oder bei Rettungsdiensten, zum Einsatz. Im Gegensatz zu Latexhandschuhen sind Nitril-Handschuh auch für Latex-Allergiker geeignet. Außerdem ist dieser Kunststoff beständiger gegen viele Chemikalien und Öle.
3. Einweghandschuhe aus Vinyl
Vinyl-Einweghandschuhe werden aus Kunststoff gefertigt. Sie haben eine hohe Beständigkeit gegenüber Mineralöl und pflanzlichen Ölen, bieten aber keinen ausreichenden Schutz vor vielen Chemikalien. Außerdem sind Vinyl-Handschuhe kaum dehnbar. Daher müssen Sie hier auf die richtige Wahl der Größe achten.
Worauf müssen Sie beim Kauf von Einweghandschuhen achten?
1. Richtige Größe wählen
Die richtige Größe Ihrer Einweghandschuhe ist wichtig, damit Sie auch präzise arbeiten können. Zu enge Handschuhe können an den Händen sehr unangenehm sein. Zu große Handschuhe hingegen verschlechtern das Tastempfinden und behindern somit die Arbeit ebenfalls. Messen Sie am besten Ihren Handumfang im vorherein mit einem Maßband ab. Einweghandschuhe aus Latex oder Nitril sind sehr elastisch, daher können Sie bei diesen auch zu einer Einheitsgröße greifen.
2. Materialwahl
Einweghandschuhe aus Nitril sind vielseitig einsetzbar. Sie überzeugen durch einen guten Tragekomfort, eine hohe Elastizität und durch ihre Robustheit. Latex-Einweghandschuhe sind etwas günstiger, dafür sind sie nicht beständig gegen Öle und Fette. Die günstigen Vinylhandschuhe eignen sich hingegen nur für grobe Arbeiten, bei denen Partikel ohne Folgen abreiben dürfen. In der Lebensmittelindustrie oder in Laboren sind sie absolutes Tabu.
3. Latexfreie Einmalhandschuhe bei Latexallergie
Der wohl häufigste Grund einer allergischen Reaktion nach dem Tragen von Einweghandschuhen ist eine Latexallergie.
Latexallergien machen sich mit Symptomen wie Juckreiz, Hautirritationen, tränenden Augen, Husten oder entzündeter Bindehaut bemerkbar. Falls Sie an einer Latexallergie leiden, raten wir Ihnen daher dringend dazu, zum Gebrauch von Nitril- oder Vinylhandschuhen zu wechseln.
4. Steril oder unsteril
Unsterile Handschuhe können Sie für nicht-sterile Tätigkeiten, wie z. B. Untersuchungen am Patienten, Laboruntersuchungen oder Verbandswechsel einsetzen. Auch für die Lebensmittelindustrie und Kosmetik sind unsterile Einweghandschuhe geeignet.
Für operative Eingriffe müssen Sie sterile Einweghandschuhe tragen. Damit wird gewährleistet, dass keine Keime in das Körperinnere des Patienten verschleppt werden, um dort möglicherweise eine Infektion hervorzurufen.
5. Gepudert oder ungepudert
Einweghandschuhe gibt es als gepuderte und ungepuderte Version. Gepuderte Einweghandschuhe lassen sich mühelos überstreifen, was gerade bei schwitzenden Händen von Vorteil ist. Bei Latexhandschuhen kann Puder jedoch Allergien gegen Latexproteine fördern.
Zudem ist die Verwendung gepuderter Latexhandschuhe im Medizinsektor gemäß DIN EN 455 nicht zulässig.
Alternativ können Sie Nitrile-Einweghandschuhe verwenden. Nitrile-Einweghandschuhe lassen sich aufgrund der glatten Innenflächen auch ungepudert problemlos an- und ausziehen.
6. Rollrand
Der Rollrand bietet Ihnen einen erhöhten Schutz vor ablaufenden Flüssigkeitstropfen und höhere Reißfestigkeit. Zudem erleichtert ein Rollrand das An- und Ausziehen des Einweghandschuhs.